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Brücke ins alpine Abenteuer

Die neue Piccard Brücke am Gurgler Ferner

„Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken“. Dieses Zitat des englischen Naturforschers Isaac Newton hat sich Obergurgl-Hochgurgl zu Herzen genommen und im Sommer 2016 eine neue Brücke über die Schlucht des Gurgler Ferners errichtet. Die Hängebrücke ehrt aber einen anderen Abenteurer und Forscher: Auguste Piccard, der 1931 mit seiner Kugelgondel am Gurgler Ferner notlandete und das abgeschiedene Bergdorf über Nacht weltbekannt machte.

Ein Notfall wird zum Glücksfall für Obergurgl-Hochgurgl

27. Mai 1931: Der Einstein-Schüler und Abenteurer Auguste Piccard und sein Assistent Paul Kipfer legen nach dem ersten Stratosphärenflug mit einem Gasballon auf 15.781 Meter (sie sind die ersten Menschen, die die Erdkrümmung mit eigenen Augen sehen können)  eine spektakuläre Notlandung am Gurgler Gletscher hin.

Die Nachricht der erfolgreichen Bergung der beiden Wissenschaftler macht das abgeschiedene Bergdorf Obergurgl über Nacht über die Grenzen bekannt. Und gilt als Initialzündung für die erfolgreiche Entwicklung von Obergurgl-Hochgurgl zur Urlaubsdestination, wie wir sie heute kennen.

Ob die Bergretter aus Obergurgl damals auf ihrem Weg zur Absturzstelle eine Brücke überquerten? Das ist nicht überliefert, aber mit der nun neu errichteten Hängebrücke hätten sie bestimmt ihre Freude gehabt!

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Kraft der Elemente verlangt nach neuer Brücke

Bisher diente eine Holzbrücke am Talboden zur Bachüberquerung. Wegen des Steinschlages in diesem Bereich und aufgrund des stark wasserführenden Baches wurde nach einem alternativen Standort bzw. nach einer anderen Bauweise gesucht – Sicherheit als oberstes Gebot!

In 8-wöchiger Bauzeit wurde die neue Hängebrücke über die Schlucht des Gurgler Ferners errichtet. Im Zuge dessen wurden teilweise auch die Wege auf beiden Talseiten neu angelegt und mit modernster Technik abgesichert. Hansjörg Wechselberger hat mir mehr über die neue Brücke erzählt. Er zeichnet sich sowohl für Entwurf, Planung als auch Bauaufsicht der Brückenkonstruktion verantwortlich.

Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort hat man sich für den Typus einer Hängebrücke entschieden, wie Hansjörg erläutert: Orographisch links (eine geografisch-fachsprachliche Lageangabe) der Flussrichtung des Baches besteht nämlich Lawinengefahr. Deshalb konnten auch keine Abspannseile eingesetzt werden, die bei anderen Brückenkonstruktionen verwendet werden. Angesichts der Lawinengefahr wurde die Hängebrücke so konzipiert, dass die letzten 35 Meter an Gitterboden der Brücke (ebenfalls orographisch links der Flussrichtung) rasch ausgehängt werden können. So kann sich eine etwaige Lawine den Weg bahnen, ohne Teile der Brücke zu zerstören. In den Wintermonaten ist die Brücke entsprechend nicht begehbar.

Während den Bauarbeiten waren bis zu 6 Personen vor Ort, um den Stahlbau fertigzustellen. Gefragt nach den größten Herausforderungen während der Errichtung der Hängebrücke, spricht Hansjörg den Standort der Baustelle an. Die Abgeschiedenheit erforderte eine bestmögliche Planung und Logistik.

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Mit dem Bau der Piccard Brücke am Gurgler Ferner wird die Wanderwegverbindung zwischen dem Hochwildehaus, der Karlsruher Hütte und dem Ramolhaus über Jahrzehnte hinweg sichergestellt. Darüber freut sich auch Franz Reich, der von 2006 bis 2016 als Tourismusverband-Obmann von Obergurgl-Hochgurgl tätig war. Der Bergführer, dem der Gurgler Ferner bestens bekannt ist, gilt als Initiator und treibende Kraft hinter dem lange geplanten Projekt. Die Begehung der neuen Hängebrücke ist in den Sommermonaten von Anfang Juli bis Ende September möglich. Eine Sicherheits- und Bergsteigerausrüstung wird angeraten.

Facts

  • Errichtung: August – September 2016 (8 Wochen)
  • Seehöhe: West: 2.490 m, Ost: 2.470 m, Tal: 2.380 m
  • Länge: 142 m
  • Höhe: 100 m über dem Grund
  • Gehbreite: 0,7 m
  • Bauausführung: Stahl

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 28.06.2017.

Benedikt Steiner

Autor: Benedikt Steiner

Sobald Bewegung im Spiel ist, wird Benni hellhörig! Als begeisterter Snowboarder, Biker, Kletterer & Wanderer gibt es für ihn keinen besseren Outdoor-Spielplatz als das Ötztal.

Still sitzen können andere besser, deshalb ist Benni viel auf den Trails und unverspurten Hängen des Tals unterwegs.