„Meine Bilder wirken vielleicht auf den ersten Blick gegenständlich. Aber nur, wenn man sie aus der Entfernung betrachtet. Steht man nahe vor ihnen, verliert man sich in fast schon abstrakten Flecken und Flächen. Nur in der Gesamtheit erschließt sich das jeweilige Motiv.
Ich wusste früh, dass ich Künstlerin werden möchte. Die Aufnahmsprüfung für die Universität für angewandte Kunst in Wien schaffte ich schon, bevor ich noch die Schule abgeschlossen hatte. Ich studierte bei Johanna Kandl und Matteo Thun Konzeptkunst, dann zog ich nach New York und studierte bei Stefan Sagmeister und Jerry Saltz am SVA „Design for Social Innovation“.
Es war ein harter Kontrast, aus New York nach Obergurgl zurückzukehren. Hier brachte ich meinen Sohn zur Welt und begann, als freie Künstlerin zu arbeiten. Ich sehe das Tal seither mit anderen Augen. Genieße das Leben mit den Jahreszeiten – und die Menschen, die ihre Bodenständigkeit leben.
Aber ich sehe auch, dass wir gerade vor einem Paradigmenwechsel stehen. Wir müssen unser kulturelles Kapital verstehen und absichern. Ich würde mir wünschen, dass die Menschen im Tal sich mehr als Teil des großen Ganzen sehen. Dass wir uns alle mit einer gewissen Demut den Problemen nähern, die uns in Zukunft beschäftigen werden.
Ich wünsche zum Beispiel eine profunde Auseinandersetzung mit dem Klimawandel. Ich wünsche mir ein größeres Augenmerk auf regionale Lebensmittel und schonenden Umgang mit unseren Ressourcen und der einzigartigen Natur. Gemeinsam mit meinen Freundinnen und Freunden stelle ich mir die Fragen nach dem Wert des Wachstums: Wann ist genug genug?