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Erlebniswelt Top Mountain Motorcycle Museum

Wie Phönix aus der Asche ist nach einem verheerenden Brand das Motorradmuseum in Hochgurgl zu neuem Leben erwacht. Mit doppelt so viel Exponaten auf doppelt so großer Fläche, mit Sonderausstellungen und spannenden multimedialen Erlebniswelten.

Vom Albtraum zum Traum
 

Top Mountain Motorcycle Museum

Am 18. Januar 2021 gingen 230 historische Motorräder und 28 Autos im Top Mountain Motorcycle Museum, Hochgurgl, in Flammen auf. Ein immenser Verlust, auch für die gesamte Motorrad- und Oldtimer-Gemeinde rund um die Welt. Doch die Zwillinge Alban und Attila Scheiber, Betreiber des höchstgelegenen Motorradmuseums in Europa (2.175 m), schüttelten sich kurz und gaben dann wie gewohnt Gas. Wie Phönix aus der Asche erstand an gleicher Stelle neben Mautstelle und Talstation Kirchenkarbahn ein neues Museum, oder vielmehr eine multimediale Erlebniswelt. Mit 5.600 Quadratmetern auf zwei Ebenen doppelt so groß als vorher, mit über 550 Exponaten, darunter 30 Autos, doppelt so gut bestückt und mit spannenden „Er-Fahrungen“ konnte das Museum am 18. November 2021 wieder eröffnet werden.

Gefahrlos übers Timmelsjoch heizen

Timmelsjoch Hochalpenstraße

Mein Traum: Einmal auf einem Motorrad die Timmelsjoch Hochalpenstraße befahren. Nicht als Sozia, sondern selbst am Start. Jetzt heize ich tatsächlich im Höllentempo die engen, steilen Kurven nach Südtirol hinunter, mit Angstschweiß auf der Stirn, obwohl ich weiß, dass nichts passieren und ich jederzeit den roten Stoppknopf drücken kann. Denn die supermoderne 5 KTM steht gut gesichert im 4D-Kino – „einzigartig auf der Welt“, wie Alban Scheiber mir versichert, die heiße Fahrt ist nur simuliert. „Auch wer noch nie auf einer Maschine gesessen hat, kann es jetzt gefahrlos ausprobieren“.

Begehbare Motorrad-Geschichte

Top Mountain Motorcycle Museum

Ihren Traum vom eigenen Museum hatten sich die Bikerfans Attila und Alban Scheiber bereits 2016 erfüllt. Die Evolution des Motorrads zu zeigen, von den Anfängen 1885 bis zur Neuzeit. Begehbare Motorradgeschichte, in Kombination mit spannenden Sonderausstellungen. Blinkendes Chrom, satter Sound der Motoren, heiße Öfen hautnah auch heute. Vor einem blauen Screen wird die Indian Chief Bagger TOP Mountain in Szene gesetzt. Fast jeder macht davor ein Selfie. Der Faszination der Motor Experience mit 4D-Kino, Motor Wall und Techniksimulation kann sich kaum jemand entziehen, auch wer vorher noch nie etwas mit Motorrädern zu tun hatte. An den Wänden beamen alte schwarz/weiß-Fotos zurück in die Ära, als die Fahrer abenteuerlicher Maschinen Schiebermützen trugen und weite Knickerbocker. „Vehicles around the world“ zeigen in Bewegtbildern, was Motorräder und Autos alles so draufhaben.

Sammler sind weltweit solidarisch

„Klar“, sagt Alban, als ich ihn auf die Brandkatastrophe anspreche, „am Anfang waren wir sehr niedergeschlagen. Als Kinder sind wir schon mit ganz kleinen Motorrädern auf den Berg gefahren. Mit 18 Jahren haben wir schon Motorräder gekauft und nie verkauft, sondern super renoviert. Unser Leben lang haben wir gesammelt. Und dann brennt alles ab. 230 Motorräder und 28 Autos.“

Inzwischen sind Alban und Attila aus der Schockstarre erwacht: „Wir konnten zurückgreifen auf unsere alten Kontakte. Früher haben uns 80 Prozent der Motorräder gehört, und 20 Prozent waren geliehen – hauptsächlich von privaten Sammlern. Nie hätten wir nach dem Brand geglaubt, dass uns wieder jemand eine Maschine leihen würde. Genau das Gegenteil war der Fall. Von Südamerika bis Australien haben sich Menschen gemeldet, um uns Leih-Motorräder anzubieten. Einige Sammler haben uns sogar Maschinen geliehen, obwohl sie emotional daran hingen, darunter eine Hildebrand & Wolfmüller, das erste serienmäßig produzierte Motorrad der Welt. Allerdings konnten zwischen 15 und 20 Prozent der verbrannten Unikate leider nicht mehr wiederbeschafft werden.“

Top Mountain Motorcycle Musem
Alban Attila Scheiber

Größer, spannender, erlebnisreicher

Da die Brüder ohnehin einen doppelt so großen Zubau geplant hatten, zogen sie ihn nun um ein, zwei Jahre vor. Und stellten sich breiter auf. Richteten die neue Station „Sound of Motorbikes“ ein, wo sich auf Spezialbikes das echte Feeling mit Geräuschen und Vibrationen erleben lässt – wie auf der 5 KTM. Wo auch Kinder einen Riesenspaß haben können. Wie die achtjährige Aline aus den Niederlanden.
Oder wie die 10-jährige Jenny aus dem Schwarzwald, die ihrer Mama gerade verkündet, dass sie später unbedingt ein echtes Motorrad haben will.

Ebenfalls neu: Der Automobilhersteller Porsche hat unter dem Motto „Porsche Heritage“ ein paar Rennboliden angeliefert, die Geschichte geschrieben haben, darunter den 919 Hybrid, Siegerfahrzeug des 24 Stunden-Rennens von Le Mans von 2016, mit dem Marc Lieb, Romain Dumas und Neel Jani in der letzten Runde den Gesamtsieg holten.

Zeitsprung zu den Forschungsreisen

In den Fokus gerückt wurden auch Pionierleistungen der 1930er und -50er Jahre. Und ich habe Riesen-Reporterglück! Peter Reisch, Sohn des berühmten Forschers Max Reisch (1912 – 1985) ist zufällig vor Ort, lässt sich gern am Schreibtisch seines Vaters fotografieren und vor einem großen Foto, auf dem der Papa auf einer Puch 250 E zu sehen ist. „Es wurde 1933 auf seiner 13.000 km langen Indienreise aufgenommen“, sagt Peter Reisch. Die Dauer- Sonderausstellung „Expeditionen und Forschungsreisen Prof. Max Reisch“ zeigt Expeditionsfahrzeuge, das Orient-Archiv und die Asiatika-Sammlung des Tiroler Geographen und Reiseschriftstellers, dessen Expeditionen in fast alle Kontinente führten.

Hommage ans Made in Italy

Ganz neu ist die Sonderausstellung „Tricolori Italiane“, bei der sich alles um italienische Motorräder dreht. Schließlich hat der erfolgreichste Motorradfahrer aller Zeiten - Giacomo Agostini – das Museum seinerzeit als Pate eingeweiht.

Motorräder, wohin man schaut, selbst im Restaurant. Mit der Wiedereröffnung wurde auch die Weinkarte erweitert: „Neben internationalen Marken bieten wir jetzt viele italienische Weine an“, sagt Alban. Wir gönnen uns einen guten Roten und trinken auf eine Top-Zukunft des Top Mountain Motorcycle Museums. Auf den Simulatoren spielt Alkohol am Steuer zum Glück keine Rolle.

INFO

Museum und Restaurant sind täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Mehr über die Bikes und Sonderausstellungen findest du unter: www.crosspoint.tirol

 

Das Timmelsjoch mit der Hochalpenstraße bietet weitere tolle Grenz-Erfahrungen. In diesem Blog lernst du sie kennen: „Transitraum Timmelsjoch“

Dagmar Gehm

Gastautorin Dagmar Gehm

Die Hamburger Journalistin und sportliche Globetrotterin ist langjähriger Fan des Ötztals, weil sie sich der Faszination der Kontraste nicht entziehen kann:

  • Action – Abgeschiedenheit,
  • Rausch der Geschwindigkeit – Relaxen in der Ruhe,
  • uralte Rituale – trendige Hotspots.

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Juni 2023.