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106 Schnee­kanonen, 9 Pistenfahrzeuge & 2 Männer

Teil 1: Wie sich Hochgurgl für die neue Skisaison wappnet

Was passiert eigentlich in einem Skigebiet in den Sommermonaten? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, habe ich mich auf nach Hochgurgl gemacht. Betriebsleiter-Stellvertreter Peter Reich und Florian Praxmarer haben mir mehr über die Wartung der Pistenfahrzeuge und Schneeerzeugungsmaschinen erzählt. Eines vorweg: Knapp einen Monat vor dem Ski-Opening sind die beiden bereits „schneibereit“. (Zur Info: Diese Reportage beleuchtet nur einen Teil des gesamten Skigebiets – auch alle angegebenen Zahlen beziehen sich nur auf Hochgurgl)

Peter (links) und Florian auf dem nagelneuen, 530 PS starken Pistenfahrzeug

Werkstatt in idyllischer Lage

Wie vereinbart treffe ich mich mit Peter und Florian in der Fuhrpark-Werkstatt in Hochgurgl. Nach einem kurzen Spaziergang erreiche ich die in idyllischer Lage, gleich neben der Skipiste, gelegene Werkstatt – ein Arbeitsplatz mit Panoramablick. Ich öffne die Tür zur Werkstatt und erblicke zuerst mehrere Pistenfahrzeuge, die sich in Reih und Glied aufgereiht noch im „Sommerschlaf“ befinden. Und dann erspähe ich auch Peter, der gerade im hinteren Bereich der Halle werkelt. Seit 17 Jahren arbeitet der 41-jährige Längenfelder bei den Bergbahnen in Hochgurgl. Angefangen als Pistenraupenfahrer, hat sich Peter laufend weitergebildet und sich so Schritt für Schritt auf der Karriereleiter nach oben gearbeitet. Heute ist er als Betriebsleiter-Stellvertreter in Hochgurgl für die Beschneiung und den Fuhrpark verantwortlich – sowie für die Lawinensprengarbeiten im Winter. Auch sein Arbeitskollege Florian Praxmarer hat vor 13 Jahren als Pistenraupenfahrer in Hochgurgl begonnen. Seit rund 7 Jahren ist der Zwieselsteiner, der eine Ausbildung als KFZ-Mechaniker abgeschlossen hat, nun zusammen mit Peter in der Werkstatt tätig. Gemeinsam sorgt das eingespielte Duo dafür, dass sich im Skigebiet was bewegt (nämlich die Pistenfahrzeuge) und was sprüht (nämlich die Schneekanonen).

530 PS unter dem Prüfstand

Wie sieht also ein Arbeitstag für Peter und Florian in den Sommermonaten aus? Viel Zeit nimmt der Hauptservice der Pistengeräte in Anspruch. Insgesamt 9 Pistenfahrzeuge gilt es zu warten: 7 Pistenfahrzeuge mit bis zu 530 PS (davon 4 Windenmaschinen, 3 Standardmaschinen), ein Hüttenversorgungsgerät (ebenfalls auf Ketten) sowie ein kleines Pistengerät zur Präparierung der Rodelbahn. Alle Reparaturen werden von den beiden selbst durchgeführt: „Man hat sich in die Maschinen hineingelebt, Schulungen besucht und alle Revisionen immer selbst gemacht“ merkt Florian in diesem Zusammenhang an. Was wird nun im Detail an den Raupenfahrzeugen gemacht? „Zuerst werden die Maschinen komplett von den Ketten genommen. Im Anschluss wird das Motoröl gewechselt, Ventile eingestellt, sämtliche Filter getauscht und Hydrauliköle gewechselt“, wie Peter erläutert. Außerdem müssen die Zwei dafür sorgen, dass die Pistenfahrzeuge die Auflagen nach der Arbeitsmittelverordnung erfüllen und betriebssicher eingesetzt werden können. Das gilt auch für die Skidoos, welche ebenfalls von den beiden Ötztalern gewartet werden. Mit noch mehr Fahrzeugen bekommt es Florian in den Herbstmonaten zu tun: Er kümmert sich als gelernter KFZ-Mechaniker nämlich ebenfalls um die Zweiräder im Top Mountain Crosspoint Motorradmuseum. Auch in Hinblick auf die anstehende Sonderausstellung „Historische Schneefahrzeuge“ hat Florian seine Hände mit im Spiel – und hilft bei der Restaurierung tatkräftig mit.

GPS-gesteuertes Messgerät, welches die Schneetiefe misst
Schneekanone, Schacht, Strom- und Wasseranschluss, Leitkabel

Komplexes Leitsystem zur Schneeerzeugung

„No Snow – No Show“ – so einfach ist die Rechnung! Deshalb ist eine zentrale Aufgabe von Peter und Florian, das Leitsystem zur Schneeerzeugung für die anstehende Wintersaison einsatzbereit zu machen. Ihre Hausaufgaben haben die beiden heuer schon erledigt: Das Leitsystem zur Schneeproduktion ist bereits aktiv und hat den durchgeführten Testlauf einwandfrei bestanden. Dabei mag man gar nicht glauben, wie komplex das System ist, welches für die künstliche weiße Pracht sorgt. Das spricht auch Peter an: „Das gesamte System bestehend aus 4 Pumpstationen, einer Wasserfassung, einem Speicherteich und der 106 Schneekanonen, welche von 4 Computern aus gesteuert werden, muss zusammenspielen, ansonsten funktioniert das nicht“. Florian schlägt in dieselbe Kerbe: „Die Startphase einer solch komplexen Anlage ist immer kritisch – nicht umsonst sagt man: Never stop a running system.“ Und so gehört es im Sommer auch zu ihren Aufgaben, die 106 Schneekanonen (100 Propellermaschinen bzw. 6 Lanzen) einem Funktionstest zu unterziehen. Dabei wird kontrolliert, ob die Heizungen und Kompressoren ordentlich arbeiten – zudem werden die Filter gereinigt. Außerdem muss jede Schneekanone einen „Wassertest“ bestehen: Dabei wird überprüft, ob die Düsen sauber zerstäuben.

Pump it up!

In der Pumpstation

Blick in eine von vier Pumpstationen in Hochgurgl. Mit 300 Sekundenlitern wird das Wasser vom Tal hochgepumpt. Hier gilt es Filter zu waschen, schmieren und wechseln. Die Motoren (Siemens) werden von einer Fachfirma überprüft. Sauberkeit & Ordnung sind hier wichtig.

In der Pumpstation
Florian (links) und Peter (rechts)

Beschneiung als „Chefsache“

In den Wintermonaten kann Peter auf ein Team von 12 Personen zählen – darunter die Pistenraupenfahrer und weitere Helfer, aber auch die Geschäftsführung selbst. Stolz verweist er darauf, dass alle zusammenhelfen – und dass dies auch die Philosophie des Betriebes ist. Alban Scheiber, einer der beiden Geschäftsführer, geht dabei mit bestem Beispiel voran, wie Peter erzählt: „Bei der Beschneiung ist Alban immer fix dabei – selbst wenn in den Nachtstunden kurzfristig aufgrund des drehenden Windes die Schneekanonen neu positioniert werden müssen, ist der Chef mit dabei.“ Dieser Zusammenhalt ist es auch, der den beiden an ihrer Arbeit so gut gefällt. Aber auch die Abwechslung, die der Job mit sich bringt und die Möglichkeit, sich im Unternehmen weiterzubilden und aufzusteigen, streichen Peter und Florian positiv heraus. Sowie die Wertschätzung, die ihnen für ihre Arbeit entgegengebracht wird. Schlussendlich ist es aber auch die Freude darüber, dass die harte Arbeit in den Sommermonaten alljährlich zum Saisonstart im November Früchte trägt, wenn die ersten Gäste mit einem Lächeln im Gesicht über die perfekt präparierten Pisten zischen…

Ein Skigebiet ist wie ein Uhrwerk: Die Wartung der Pistenfahrzeuge und Schneekanonen sind nur zwei Rädchen, die ineinander greifen müssen, damit das gesamte Werk läuft – viele weitere Personen arbeiten im Hintergrund, um den Skispaß zu garantieren. Im 2. Teil der Reportage werfen wir einen Blick darauf, wie sich Obergurgl auf die neue Skisaison vorbereitet. HIER geht’s zum Artikel.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 20.10.2017 und wurde aktualisiert.